Am vergangenen Sonntag hat der Trachtenverein d’Raschenberger seinen 117. Trachtenjahrtag mit einem feierlichen Gottesdienst, der Jahreshauptversammlung, Aufführungen der Kinder- und Jugendgruppe und gemütlichem Beisammensein im Poststall Teisendorf gefeiert.
Zu Beginn haben sich die Trachtler beim Poststall versammelt und sind von dort unter den Klängen der Teisendorfer Blasmusik durch die Marktstrasse zur Kirche gezogen. Die Musikkapelle spielte auch während des Gottesdienstes. Diesen zelebrierte Pfarrer Martin Klein für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder des Trachtenvereins.
Auch der Weg zurück in den Poststall wurde in feierlichem Zug mit Musik zurückgelegt. Bei der anschließenden Jahresversammlung, die nach dem Mittagsgebet um zwölf Uhr begann, konnte die 1. Vorsitzende Elisabeth Hogger viele Vereinsmitglieder und Ehrengäste begrüßen. Gekommen waren unter anderem Bürgermeister Thomas Gasser, Bezirksrat Georg Wetzelsperger, Altlandrat Georg Grabner und der Vorstand des Teisendorfer Musikvereins, Tobias Willberger. Für die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Hans Burghartswieser, Hans Schwarz, Josef Kern, Franz Neumeier, Ferdinand Esterer und Marianne Thanbichler wurde ein Vater Unser gebetet.
Die Schriftführerinnen Kathrin Häusl und Veronika Mader hatten die Aktivitäten des vergangenen Jahres zusammengefasst und ließen begleitet von Lichtbildern vieles wieder lebendig werden. Zu den Höhepunkten gehörte die von den Aktiven organisierte Faschingshochzeit im Januar. Seit dreizehn Jahren gab es das in Teisendorf nicht mehr, entsprechend groß war auch das Interesse der Zuschauer. Im Mai trafen sich die Trachtler in Oberteisendorf zu einer Fusswallfahrt in die Pfarrkirche Teisendorf als Dank für den guten Verlauf des Gaufestes 2023. „Vergelts Gott dafür, dass beim Fest koa Unglück is gscheng und dass mir uns trotz an Haufa Arbat nu guad verstehn“ hieß es unter anderem in dem von der Vorsitzenden Elisabeth Hogger verfassten Dankgebet. Der Verein hat am Gaufest 2024 in Westerham-Feldkirchen teilgenommen sowie an den Jubiläumsfesten der Trachtenvereine in Schönram und Weißbach. Häusl berichtete auch über die erfolgreiche Teilnahme der Kinder, Jugendlichen und Aktiven bei den verschiedenen Wettbewerben im Plattln und Dirndldrahn. Besondere Gratulation ging an Stefan Hausmann, der es beim Gaupreisplattln in Westerham-Feldkirchen erneut in die Gaugruppe geschafft hat und an Julia Aicher, der gleiches beim Gaujugendpreisplattln in Saaldorf mit der Gaujugendgruppe gelang.
Kassierin Martina Gruber berichtete zur finanziellen Situation des Vereins und stellte auch die Endabrechnung für das Gaufest 2023 vor. Diese erbrachte ein positives Ergebnis, was auch dazu geführt hat, dass der Verein derzeit finanziell gut aufgestellt ist. Die Kassenprüfer Sylvester Schmölz und Hermann Seeböck hatten die Kasse und auch die Abrechnung des Gaufestes geprüft. Die Kassenführung sei einwandfrei gewesen, es gäbe keine Beanstandungen, daher schlugen sie der Versammlung die Entlastung der Vorstandschaft vor. Diese wurde einstimmig gewährt.
Mit dem erfreulich positiven Ergebnis beim Gaufest ist auch der Vorsitzenden Elisabeth Hogger eine große Last abgefallen. „Das Fest 2023 hat unsere Erwartungen in jeglicher Hinsicht übertroffen“, meinte sie in ihrem Rechenschaftsbericht. Das sei aber nicht von ungefähr gekommen, sondern sei das Ergebnis mühsamer Arbeit, über mehrere Jahre hinweg, des guten Miteinanders im Verein und mit der Gemeinde und den Ortsvereinen, ein Ergebnis der gelungenen Programmauswahl und auch des Wetterglücks. Natürlich sei es erfreulich, dass der Verein jetzt finanziell gut da stehe aber, „unser wahrer Reichtum und unser Schatz ist , das wir jetzt eine starke Kinder-, Jugend- und Aktivengruppe haben und das wir so viel rührige Mitglieder haben“, fuhr Hogger fort. Sie hoffe, dass das noch lange so bleibt. Eins habe das Gaufest aber auch gezeigt: „Ehrenamt ist unbezahlbar“. Ein finanzieller Schlusstrich konnte auch bei der Anschaffung des mobilen Bühnenanhängers gezogen werden. Nach Abzug von Spenden der Sparkasse und diverser Firmen sowie von Zuwendungen der Gemeinde Teisendorf, der Bürgerstiftung BGL und dem BGL-Bürger-Projekt Bürgerengagement blieben für den Verein noch Kosten von rund 14.500 Euro zu schultern. Der Anhänger hat sich bislang sehr bewährt und wird auch von anderen Vereinen genutzt. Auch die Gemeinden Fridolfing und Ainring wollen sich jetzt solche mobilen Bühnenanhänger anschaffen. Elisabeth Hogger berichtete auch von den Bemühungen zur Errichtung eines Vereinsstadels als Lagerraum für Vereinsinventar. Hier sei man mit der Gemeinde wegen eines Grundstücks im Gespräch. Erfreulich sei auch die zunehmende Anzahl von Frauen und Männern, die die Tracht anziehen. Weil viele nicht damit groß geworden sind, habe man eine „Gwandliste“ erstellt als Hilfestellung zu „wann ziag ich wos o?“. Um den Verein nach außen besser darzustellen, soll die Internetseite neu gestaltet werden. Ausserdem habe man seit diesem Jahr in
der Marktstraße am Gebäude der Alten Post einen Schaukasten eingerichtet, wo Aktuelles aus dem Vereinsleben nachzulesen ist. Die Vorsitzende gab auch noch einige Termine für 2025 bekannt, darunter das Maibaumaufstellen am 01. Mai, das Gaufest 2025 in Berchtesgaden oder das Feuerwehrfest in Teisendorf Anfang September. Es sei eine Selbstverständlichkeit, dass der Trachtenverein helfe, wenn er gebraucht wird. Dann nahm nahmen Elisabeth Hogger und Hermann Hogger die Ehrung langjähriger Mitglieder vor (siehe gesonderten Bericht)
Bürgermeister Thomas Gasser gratulierte in seinem Grußwort im Namen der ganzen Marktgemeinde dem Verein für das erfolgreiche Jahr Hier würde man nicht nur reden sondern tun und das sei ausschlagebend. Der Vorstand des Teisendorfer Musikvereins, Tobias Willberger bedankte sich für die gute Zusammenarbeit, die man fortsetzen wolle. Der stellvertretende Vorsitzende Hermann Hogger dankte zum Abschluss der Vorsitzenden Elisabeth Hogger für ihren großen Einsatz für den Trachtenverein. - kon
